Kein Strom, kein Netz 30.04.2025, 08:00 Uhr

Handy-Aus bei Blackout: Nur nicht die Nerven verlieren

Blackout und Handyakku leer? Viele stehen dann kurz vor einer Paranoia. Ein Krisenmanager des Roten Kreuzes gibt Tipps, wie Sie die Nerven bewahren.

Akku leer

Akku leer und Stromausfall - insbesondere junge Menschen stehen dann kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Wie kann man sich vorbereiten?

Foto: PantherMedia / terovesalainen

Der großflächige Stromausfall in Spanien und Portugal führte am Montag zu einem massiven Kommunikationsausfall. Millionen Menschen waren ohne Mobilfunk, Internet und Informationen. Besonders für junge Menschen wurde die Situation zur mentalen Belastung. Der Krisenmanager des Österreichischen Roten Kreuzes gibt Empfehlungen, wie man sich auf solche Lagen vorbereitet und die Kontrolle behält – auch wenn das Handy versagt.

Kommunikation ist nicht selbstverständlich

Ein plötzlicher Stromausfall kann weit mehr lahmlegen als nur die Beleuchtung. Wenn das Mobilfunknetz zusammenbricht und Akkus leer sind, verlieren viele Menschen ihren wichtigsten Draht zur Außenwelt – ihr Handy. Was für manche ein temporäres Ärgernis darstellt, wird für andere schnell zu einer echten psychischen Belastung. Das zeigte sich kürzlich eindrucksvoll bei einem großflächigen Stromausfall in Südeuropa.

In Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs war das öffentliche Leben für Stunden nahezu stillgelegt. Fahrstühle blieben stecken, U-Bahnen fuhren nicht mehr, Reisende strandeten an Flughäfen und Bahnhöfen. Auch Krankenhäuser waren betroffen – sie mussten auf Notstromaggregate umschalten. Wer auf Internet oder mobiles Arbeiten angewiesen war, konnte nicht weiterarbeiten. Besonders dramatisch war jedoch: Millionen Menschen konnten nicht mehr telefonieren oder sich über Messenger-Dienste verständigen.

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„Ein belastender Angriff auf das Wohlbefinden“

Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, erklärt, warum genau das für viele so beängstigend ist: „Das ist ein besonders belastender Angriff auf ihr Wohlbefinden.“ Die Menschen erlebten einen tiefen Kontrollverlust. Es gehe dabei um weit mehr als nur fehlende Technik. „Es handelt sich um den Verlust von Selbstwirksamkeit“, so Foitik.

In so einer Situation können Betroffene kaum selbst handeln. Sie sind darauf angewiesen, dass andere – etwa Einsatzkräfte oder Versorger – die Infrastruktur wiederherstellen. Das erzeugt ein Gefühl der Ohnmacht. Viele spüren in solchen Momenten zum ersten Mal, wie abhängig sie von Technik und Stromversorgung sind.

Besonders gefährdet: die städtische Jugend

Laut Foitik reagiert die jüngere, städtisch geprägte Generation besonders sensibel auf solche Ausfälle. Sie ist daran gewöhnt, permanent erreichbar zu sein, sich mitzuteilen und ständig informiert zu bleiben. Fällt diese digitale Verbindung weg, fühlen sich viele regelrecht isoliert. Menschen auf dem Land kommen mit solchen Situationen oft besser zurecht, meint Foitik – möglicherweise, weil sie sich noch stärker an analoge Routinen gewöhnt haben.

Doch unabhängig vom Alter oder Wohnort kann die Ungewissheit über das Wohlergehen von Angehörigen, Kindern oder Freunden zur echten Belastung werden. Gerade wenn kein Kontakt mehr möglich ist, wächst die Sorge. In bestimmten Fällen kann so ein Erlebnis sogar psychische Spuren hinterlassen, sagt Foitik, der auf jahrzehntelange Einsatzerfahrung zurückblickt.

Vorbereitung als Schutz vor Kontrollverlust

Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, lässt sich abschwächen – mit Vorbereitung. Wer im Vorfeld Maßnahmen trifft, kann im Ernstfall besser reagieren. Dabei geht es nicht darum, in Panik zu verfallen oder das Schlimmste zu erwarten. Vielmehr hilft es, sich ein paar einfache Fragen zu stellen: Was mache ich, wenn ich niemanden erreichen kann? Wie komme ich nach Hause, wenn keine Bahn mehr fährt?

Ein zentraler Punkt ist die Absprache mit Angehörigen. Vereinbaren Sie feste Treffpunkte. Wenn Sie Ihre Kinder einmal nicht abholen können, sollten sie wissen, wo sie hingehen oder auf wen sie sich verlassen können. „Erklären Sie Ihrem Kind, wenn Sie es nicht aus der Schule abholen können sowie keine Busse und Bahnen mehr fahren, wie es zum Beispiel mit einer Freundin nach Hause kommt“, rät Foitik.

Technische Hilfsmittel – aber richtig eingesetzt

Neben der mentalen Vorbereitung helfen auch praktische Maßnahmen. Eine geladene Powerbank kann das Handy für einige Stunden länger funktionsfähig halten. Auch kleine Solarladegeräte sind eine Möglichkeit, unterwegs Energie zu gewinnen. Wichtig ist: Lagern Sie solche Geräte einsatzbereit und regelmäßig geladen.

Ebenfalls hilfreich ist es, im Haushalt durchzuspielen, was bei einem Stromausfall nicht mehr funktioniert. Haben Sie ein batteriebetriebenes Radio für Nachrichten? Gibt es alternative Lichtquellen? Wie funktioniert die Heizung? Und: Haben Sie etwas Bargeld zu Hause? Denn ohne Strom arbeiten auch viele Bankautomaten und Kartenzahlgeräte nicht mehr.

Zwischen Vorsorge und Übervorsicht

Foitik gibt zu, dass die Grenze zwischen vernünftiger Vorbereitung und übertriebener Vorsicht fließend ist. Er selbst hat sich angewöhnt, in Hotels den Fluchtweg vom Zimmer zur nächsten Notausgangstür zu prüfen. „Sollte das Hotel evakuiert werden müssen, fühlt man sich mit diesem Wissen viel sicherer“, sagt er.

Es geht also nicht darum, in ständiger Alarmbereitschaft zu leben. Aber wer sich bewusst macht, wie schnell alltägliche Dinge ausfallen können, ist im Ernstfall weniger überrascht. Gerade technische Fachkräfte, Ingenieurinnen und Ingenieure, die oft im Bereich Infrastruktur oder Versorgung arbeiten, wissen um die Komplexität solcher Systeme – und können ihre Erfahrung auch für den privaten Notfall nutzen. (mit dpa)

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Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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